Wohl dem, der über ein so unerschöpfliches Archiv an unveröffentlichtem Material verfügt wie Neil Young. Der kanadische Kultsongwriter beglückt uns nicht nur Jahr für Jahr mit seiner maßlos anmutenden Produktivität in Form von neuen Werken.
Rare Songware aus Youngs hochkreativer Phase
Regelmäßig fördert der alte Goldgräber auch alte, bisher unveröffentlichte Schätze aus seinen offenbar üppig bestückten „Archives“ zu Tage. So wächst die ohnehin schon große Ehrfurcht vor dem hochwertigen Schaffen des Meisters ins Unermeßliche. Das nächste Fanfleißkärtchen verdient sich der famose Rockmusiker mit der Ankündigung von „Road Of Plenty“.
Auf dem für 2021 avisierten Album versammelt Neil Young Raritäten aus den 1980er Jahren, in denen er zwar einige seiner umstrittensten Platten (Re-Actor, Trans, Landing On Water) veröffentlichte. Aber meiner Meinung nach auch zwei seiner besten Werke überhaupt, nämlich „This Note’s For You“ (1988) und „Freedom“ (1989), mit denen er eine lange Phase großartiger Alben in Folge einläutete.
Zwei Meisterwerke der 1980er Jahre
„This Note’s For You“ zählt zu meinen absoluten Lieblingen des Künstlers. Der krachende Titelsong, der mit seinen Bläsersätzen Werbeikonen demontiert und förmlich von der Billboard-Wand pustet, ist allein das Geld fürs Album wert. „I don’t sing for Pepsi, I don’t sing for Coke, I don’t sing for Nobody, makes me Look like a joke…“ Diese Konsumkritik an für Marken posierende Popstars ist obercool und vollfett. Dazu kommen wunderbare Brasssection unterstützte Bluesnummer wie „Twilight“ oder „One Thing“. Hammer!
Ebenso war „Freedom“ randvoll mit Glanznummern wie dem epochalen „Rockin‘ In The Free World“ sowie weiteren Krachern wie „Crime In The City“, „Eldorado“ oder „Someday“ und dem tollen Cover des Klassikers „On Broadway“.
Genau aus dieser Phase also liefert Neil Young mit „Road Of Plenty“ unveröffentlichtes Futter, u. a. eine 17minütige Version von „Sixty To Zero“, dem späteren besagten „Crime In The City“. Außerdem gibt es den Titelsong in einer Fassung mit Stammband „Crazy Horse“, der Young nach eigener Aussage selbst richtig geflashed hat.
Na dann mal große Vorfreude allerseits. So bleiben wir Forever Young!