Im Tempel des Neo Psychedelic Retro Rock.

Als die Temples vor fünf Jahren mit ihrem Album „Sun Structures“ debütierten, erntete die englische Band viel Lob für ihren frischen Neo Psychedelic Rock. Auch für mich eines der herausragenden Alben 2014. Mit dem Nachfolger „Volcano“ konnte ich mich, wie viele andere, nicht anfreunden, wirkte er durch die vielen Synthieflächen doch sehr steril und emotionslos, ohne Tiefe.

Zum Glück scheint die Kritik bei den Temples angekommen zu sein und sie besinnen sich auf Opus Nummer Drei „Hot Motion“ auf ihre Stärken und knüpfen nahtlos an den tollen Erstling an. Schon der Titelsong zum Einstieg ist ein echter Volltreffer mit seinem verspulten Retro Sound, der satte Gitarren, treibende Rhythmen, Engelschöre und einen eingängigen Refrain harmonisch miteinander verbindet.

Mit „You’re Either on Something“ legen die Temples eine brillante Ballade mit starker Melodie nach, die Byrds und Mamas und Papas tief eingeatmet hat und Sergeant Pepper selbstbewusst zuwinkt. Meiner Meinung nach der bisher beste Song im noch jungen Schaffen der Band, der ihr Potenzial für die Zukunft verdeutlicht.

Ganz groß auch „The Howl“, das im Marschrhythmus durch die Gehörgänge schreitet, eine satte Hymne mit verzerrten Gitarren, die den Geist der Sixties mit modernem Pop Appeal versieht. Gut gelaunt und euphorisch kommt „The Beam“ daher und steckt gleich zum Mitsingen an. Auf einer rollenden Basslinie schwebt „Not Quite The Same“ daher und rührt im Weiteren einen dicken Soundsirup an, der aber nie zu süß wird.

In „Step Down“ versehen die Temples ihren sonnigen Sixties Psychedelic Pop mit einer Prise Glam-Puder, dass man sich an den wunderbaren Marc Bolan (selig!) erinnert fühlt, der diese Reminiszenz an T. Rex von seiner Pop-Wolke Sieben sicher beklatschen wird. Das abschließende „Monuments“ verbeugt sich mit seiner romantischen Melodie vor Vorbildern wie Hollies, Beach Boys, Monkees und anderen Hitlieferanten der Sechziger.

So erfreut sich der Hörer an einem kurzweiligen Album, dessen Charakter den Sommer noch mal in den Herbst zurückholt auf seiner Reise durch die Soundlandschaften der Vergangenheit, die die Temples gekonnt im Hier und Jetzt verankern. Schöne Zeitmaschine, das Ding.

http://www.templestheband.com

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