Toms Soundseismograph: Swan Wash

Wann kommt es endlich, das lange angekündigte und von vielen Fans fieberhaft ersehnte neue Album von The Cure? Seit Monaten schon schüren Robert Smith und seine Mannen die Neugierde auf ein düsteres Werk, das den hochkarätigen Kanon der Band angeblich um ein neues Juwel erweitern soll. Nach nun fast 14 Jahren. Es wird Zeit, Robert, wir wollen Beweise hören.

Swan Wash – ein perfekter Rockhybrid der 80er und 90er Jahre

Wer das ewige Warten nicht mehr aushält, dem empfehle ich zum Trost und zur Überbrückung die amerikanische Indieband Swan Wash. Der Sound der Jungs aus Bloomington/Indiana ist ein spannender Hybrid aus The Cure, Placebo, Suede und einem Hauch Joy Division. Dichte Gitarrenwände, ein sehr räumlicher Klang, tolle Dynamik und fesselnde Melodien.

Die Mischung aus Dark Wave, Gothic, Post Punk klingt wie eine Zeitreise in die 1980er und 1990 er Jahre, als die oben genannten Bands der Rockmusik das Seufzen und eine moderne Romantik schenkten. Swan Wash haben gut zugehört und ihre Hausaufgaben gemacht. Aus all den Einflüssen hat das Trio Scott Ferguson (bass, vocals), Jack Andrews (guitar, synth) und Matt Leetz (drums) einen eigenständigen Sound entwickelt, der den geneigten Hörer von der ersten Sekunde an packt.

Verschleppte Rhythmen, tolle Gitarrenwände, wirkmächtige Songs

Bester Beleg dafür ist „Tavel’s Gavel“ von der EP „The Upstairs Museum“, die gerade erschienen ist. Wer bei diesem verschleppten Rhythmus nicht unmittelbar an „Siamese Twins“ vom Cure-Album „Pornography“ denkt, sollte sein Gehör einem Test unterziehen. Um Missverständnissen gleich vorzubeugen. Die Musik von Swan Wash klingt keineswegs geklaut, sondern schlicht gekonnt zitiert. Eine eigenständige Verbeugung vor großen Vorbildern.

„Structure“ und „Motion Figure“ vom selbstbetitelten Debütalbum sind ebenfalls erstklassige Songs, die die Cure-DNA der Frühzeit in sich bergen. Wie eingangs erwähnt, haben auch Placebo und Suede deutliche Klangspuren im Kosmos von Swan Wash hinterlassen, was nicht weniger bedeutet, als dass einen hier in jedem Song äußert wirkmächtige Gitarrenharmonien zu begeistern wissen.

Kurzum: Fabelhaft! So wage ich nach bisher (leider) nur 10 Tracks zu prophezeien, dass wir von Swan Wash in Zukunft noch viel Gutes hören werden. Vielen Dank auf jeden Fall an die drei Amerikaner, dass sie mir das leidige Warten auf das neue Cure-Werk nun um einiges erträglicher machen.

swanwash.bandcamp.com/album/the-upstairs-museum

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert