Dieser Blog heißt MomenTom, weil er sich dem Momentum aus meiner Perspektive widmet, also all den wunderbaren kleinen, vielfältigen Augenblicken, in denen Mensch so sehr bei sich ist, dass ihn das Unbeschreibliche erfasst und durchfließt, das das überstrapazierte Wort „Glück“ verdient.
Manchmal kann es, wie heute zum Beispiel einfach ein leeres Glas Fruchtaufstrich sein, dass mich mit eben diesem Wort GLÜCK inspiriert und mir Lust bereitet, es mit ein paar Gummibärchen für meine Liebste aufzufüllen, die dieses Naschwerk liebt. Dazu später mehr.
Für einen Kulturjunkie wie mich entsteht das Momentum oft aus der Begegnung mit Musik, Literatur, Kunst, Film, Tanz oder wie gestern beim Besuch der grandiosen „Stomp“ Show, die jede Art von Geräusch zum mitreißenden perkussiven Erlebnis macht. In hunderte glückliche Gesichter durfte ich gestern in Essen blicken, die begeistert und verzaubert waren von der Vorstellung im Colosseum Theater.
Die Welt ist voll von bewundernswerten schöpferischen Leistungen vieler Menschen, die es zu entdecken und zu würdigen gilt, ganz gleich ob escsich um das Schaffen berühmter Virtuosen oder die Kreativität kaum bekannter, aber beseelter, leidenschaftlicher Mitmenschen handelt, die sich ganz ihrem Tun hingeben, dabei in ihre Mitte pendeln und eine innere Kraft ausstrahlen, die leuchtet und ansteckend wirkt.
Für mich gehört neben all den genannten Glücksquellen der Blick auf schlafende Kinder oder Tiere dazu, der tiefen Frieden und Ruhe vermittelt, mich berührt, besänftigt. Immer wieder ist es das Innehalten in der Natur, sei es im Garten, wenn Hummeln um die Blüten summen oder mich am Wegesrand ein Mohn begrüßt, am Meer, wenn ich dem ewigen Takt des Wellenrauschens und damit meinen eigenen seelischen Gezeiten lausche oder wenn mich in den Dolomiten ein atemberaubender 360° Panoramablick ebenso sprachlos wie demütig macht, weil ich mich dabei selbst als winziger Teil einer mächtigen, wundervollen Natur erleben darf.
Jeder Sonnenaufgang und -untergang, jeder Mond- und Sternenhimmel birgt diese Naturberührung in sich.
Das Momentum findet sich nicht zuletzt auch in der Vielfalt von Genuss, im Sterne-Menü ebenso wie in einer einfachen, mit Liebe gekochten Kartoffelsuppe. Oder nach einer langen, anstrengenden Wanderung der erste Schluck Wasser, der Biss in ein frisches Brot, einen Apfel, ein Stück Salami. Das kleine Stück Schokolade, das Gummibärchen, das erste italienische Eis im Sommer.
Der Moment der Müdigkeit, wenn der Körper nach einer Erschöpfung Signale der Zufriedenheit sendet und Endorphine ausschüttet. Insbesondere Nähe und Vereinigung mit einem geliebten Menschen sind Momente solch unfassbaren Glücks, der Erlösung, des sich Verlierens – göttlicher Aufstieg im Fallen, das Loslassen von allem Äußeren zur völligen Versenkung ins Innere.
Noch von jedem Menschen, der singt, habe ich irgendwann den Satz gehört, dass Singen glücklich macht. Und ich selbst liebe Momente absoluter Stille, die mir die Gelegenheit bieten, mich ganz ohne Ablenkung zu erfahren, in meditativer Ruhe Ich zu sein und zu spüren. Der von mir seit Jahrzehnten geschätzte Liedermacher Klaus Hoffmann hat dieses Gefühl unmittelbarer Nähe zu sich selbst in einem der schönsten Lieder deutscher Sprache verewigt, die ich kenne.
https://www.youtube.com/watch?v=jI2qzoN8PVA&list=RDjI2qzoN8PVA&start_radio=1
Jeder von euch kennt – auf seine ganz eigene Weise – wie ich dieses Momentum, wenn die Zeit aus der Zeit zu fallen scheint, wenn man sich so sehr mit dem Hier und Jetzt verbunden fühlt, dass man vor Glück weinen könnte über das Geschenk des Daseins. Feiert sie, die Magie, die jeder im tief erspürten Menschsein findet!
Um zu guter Letzt zum Beginn meines kleinen Intermezzos über das Glück zurückzukehren. Ich kann es kaum erwarten, das überraschte Gesicht meiner Liebsten zu sehen, wenn sie das Glas Glück mit den Gummibärchen entdeckt, ihr Lächeln, wenn sie den ersten der kleinen Glücksbringer zwischen ihren Lippen verschwinden lässt. Den gummibärsüßen Kuss, den sie mir zum Dank schenkt.
Schließlich ist vor allem dies ein Wesensmerkmal des Momentums – die Freude, anderen Menschen Freude zu bereiten.
Sicher, das Glück ist fragil und flüchtig… …aber man kann es ja nachfüllen.